Während des Krieges und auch danach, als ihre beiden Brüder Werner und Heinz noch in amerikanischer Gefangenschaft waren, war Lotti ihren Eltern eine sehr große Stütze. Die Eltern hatten in Tabarz eine kleine Landwirtschaft und eine Tischlerwerkstatt. Ihre Mutter, die Alwine, sagte damals immer wieder: "Wenn ich meine fleißige Lotti nicht hätte, wie sollte das alles gehen.....?" Ihre Brüder kamen beide unversehrt aus Krieg und Gefangenschaft nach Hause.
Im November 1948 heiratete sie den freundlichen und sportlichen Oswald, Heimatvertriebener aus dem Sudetenland, und 1950 kam Tochter Gabriele auf die Welt - und das Glück war perfekt. Dieses Glück war leider nicht von langer Dauer, und die Ehe wurde 1952 wieder geschieden.
Lotti war nun alleinerziehende Mutter. Ihre Tochter liebte sie über alles, und Gabi war es auch, die umgekehrt, viel später ihre Mutter in München bis zu deren Lebensende begleitet und betreut hat.
Bis 1960 wohnte Lotti mit ihrem ältesten Bruder Werner, dessen Frau Herta, deren Kinder Bernd und Harald sowie Mutter Alwine im alten Bauernhaus in der Untergasse. Das Zusammenleben war eine gute Zeit für alle. Viele schönen Erinnerungen gibt es an gemeinsame Familienfeiern, auch mit Bruder Heinz und deren Kinder.
Nach Ableisten einer Menge AWG-Stunden zusammen mit ihren beiden Brüdern konnte Lotti endlich mit ihrer Tochter Gabi 1961 in eine moderne AWG Wohnung in die Inselsbergstraße umziehen. Das Haus in der Untergasse blieb trotzdem der Mittelpunkt in ihrem Leben.
Auch in Sachen Liebe meldete sich das Glück zurück, und 1966 heiratete Lotti zum zweiten Mal den Erich Ortmann aus Winterstein. Mit ihm verlebte sie 18 schöne Ehejahre. Mit Freunden wurden Kegelabende veranstaltet, Karten gespielt und viele schöne Wanderungen im Thüringer Wald unternommen. FDGB Urlaube, z.B. nach Wernigerode, waren Höhepunkte. Ihr Ehemann Erich verstarb 1984. Das war wieder eine große Umstellung, aber ihre Familie, Freunde und Pate Inge halfen die Lücke, so gut es ging, zu schließen.
Im August 1970 heiratete Tochter Gabriele ihre Jugendliebe Reimar in Leipzig. Viele Besuche in Tabarz und Leipzig standen jetzt auf der Tagesordnung. Als dann 1975 ihre Enkelin Juliane geboren wurde, nahm Lotti regen Anteil an allen möglichen Familienereignissen.
Gern fuhr sie zu ihren Kindern nach Leipzig. Ebenso gern fuhr Enkelin Juliane in ihren Schulfereien Ferien zu ihrer Oma Lotti und zu anderen Familienmitgliedern nach Thüringen .
Wir werden Dich nie vergessen.